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Portrait-Foto von Moritz Seibert

Über mich

Ich bin 1967 in West-Berlin geboren und habe dort die ersten acht Jahre meines Lebens verbracht, bis wir nach Bonn umgezogen sind, wo ich auch heute lebe und arbeite. Schon als Kind und Jugendlicher habe ich viel und gerne geschrieben und habe sehr viel Theater gemacht. Es hat allerdings ziemlich lange gedauert, bis mir klarwurde, dass ich daraus auch meinen Beruf machen könnte.

Nach dem Abitur wollte ich zunächst Hoteldirektor werden, und dann Journalist. So hab ich nach einigem Hin und Her begonnen, in Bonn Jura zu studieren und nebenher schon für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften zu schreiben. Ein Auftrag sollte dann mein ganzes weiteres Leben prägen: Für die SCHNÜSS durfte ich 1989 über den 20. Geburtstag des ‚Theater der Jugend‘ berichten und die Jubiläumsproduktion – ‚Die Welle‘ von Morton Rhue – rezensieren. Dabei habe ich auch den Intendanten Helmut Tromm kennengelernt, und ein paar Monate später hatte ich bei ihm dann einen festen Job und habe für das Theater, das ich heute leite, die Pressearbeit und die Dramaturgie gemacht. Das hat so viel Spaß gemacht, dass für das Jurastudium nicht mehr viel Zeit oder Energie übrigblieb.

Für die drei ‚Kleinen Scheine‘ hat es zum Glück noch gereicht, und damit hatte ich die Voraussetzung für die Aufnahme an der neu gegründeten Filmakademie Baden-Württemberg. Dort habe ich also ab Herbst 1992 zunächst Filmproduktion und ab 1995 dann Regie und Drehbuch studiert. Schon während des Studiums habe ich meine ersten Filme fürs Fernsehen gedreht, und 1998 ‚David im Wunderland‘ fertiggestellt, meinen ersten und bislang einzigen Kinospielfilm. 

Als ich 1999 dann das Diplom der Filmakademie in der Tasche hatte, habe ich wieder begonnen, auch für das Theater in Bonn zu arbeiten, das sich inzwischen in ‚Junges Theater Bonn‘ umbenannt hatte. Helmut Tromm ging es gesundheitlich nicht gut, und ich dachte zunächst, ich ‚springe nur mal kurz in die Bresche‘, als ich wieder für ihn zu arbeiten begann. Aber in den kommenden Jahren habe ich mehr und mehr Verantwortung übernommen und wurde dann Intendant des Theaters. Diese Aufgabe erfülle ich bis heute, mit sehr viel Spaß und großer Überzeugung. Geschichten für junge Menschen zu erzählen, und oft auch in Zusammenarbeit mit jungen Menschen, das mache ich inzwischen fast ein ganzes Leben lang, und ich habe nie ernsthaft erwogen, etwas anderes zu machen.

Während der Pandemie, als alle Theater geschlossen waren und wir überlegen mussten, wie wir unsere Geschichten erzählen können, solange die Menschen nicht zu uns ins Theater kommen dürfen, kam mir meine Erfahrung aus Film und Fernsehen sehr zugute. Innerhalb weniger Wochen haben wir 2020 ein erstes vollständig digitales Theaterprojekt entwickelt und produziert, das wir notfalls auch in einem völligen Lockdown hätten proben und spielen können. Ganz so schlimm kam es dann zwar nicht, aber ‚TKKG – Gefangen in der Vergangenheit‘ war dennoch für mich die Rückkehr zum Fernsehen, nicht nur, weil MagentaTV die Produktion mitfinanziert und gesendet hat. Das digitale Theater funktionierte im Grunde wie ein gründlich geprobter und dann live gespielter und live geschnittener Fernsehfilm.

Nach dem Ende der extremen beruflichen Belastung durch die Pandemie habe ich dann auch wieder angefangen, Ideen und Stoffe für Film und Fernsehen zu entwickeln. Mit der Produktionsfirma ‚Giganten Film‘, die 2024 den Deutschen Filmpreis Silber für ‚Der Fuchs‘ gewonnen haben, entwickele ich derzeit eine Serie und ein TV-Movie. Der Produzent Gerrit Klein hat von 2004 bis 2009 dem Nachwuchsensemble des Jungen Theaters angehört.

Schon lange vor der Pandemie hatte ich begonnen, meinen ersten Roman zu schreiben. Die Geschichte des Theaterstückes ‚Das letzte Aufgebot‘, das ich 2018/19 mit Jugendlichen aus dem Theater entwickelt und dann inszeniert habe, war für mich noch lange nicht auserzählt – vermutlich, weil in die fiktive Geschichte verwoben die Erinnerungen an meinen Vater sind, der als Jugendlicher am Ende des Zweiten Weltkriegs eine ganz ähnliche Geschichte erlebt hat. Die Arbeit an dem Roman wurde zunächst von der Pandemie unterbrochen, aber meiner Agentin Bettina Breitling ist es dann 2024 gelungen, den Karibu Verlag für das Thema zu begeistern, die den Roman ‚Das letzte Aufgebot‘ 2025 herausbringen.

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